Geschichten des Gelingens
- Katja Peteratzinger

- 24. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Warum das Gute mehr Sichtbarkeit braucht
Man könnte meinen, die Welt bestünde nur noch aus Krisen. Einschalten, scrollen, klicken – und schon geht es um das, was nicht rundläuft, was zerbricht, kaputt ist, verloren geht. Was gelingt in unserer Gesellschaft, das kommt hingegen kaum noch vor. Oder wenn es vorkommt, erzielt es keine Reichweite – und damit keinen Umsatz. „Blaulicht und Blitzlicht ziehen eben mehr als frohe Botschaft“, sagte neulich ein Kollege zu mir etwas überspitzt. Folglich beherrschen Katastrophenszenarien die Blätter und Social- Media-Timelines der Nation.

Das sieht auch Nils Minkmar so. Sein Beitrag „All is not Lost“ erschien gerade zur Buchmesse im angesagten Newsletter „Der siebte Tag“ und hat mich dazu inspiriert, seinen Kerndanken hier aufzugreifen und weiterzudenken.
„Derzeit geht medial alles unter, was nicht Krise und Katastrophe ist. Der Westen versinkt in Krisen, der Osten erst recht, auch im hohen Norden ist Krise und im tiefen Süden schon immer. Die Gefahr ist groß, vor lauter Panik das klare Denken und den kühlen Kopf zu verlieren und zu vernachlässigen oder geringzuschätzen, was es noch gibt, was sich bewährt hat und weiter gut entwickelt.“
Darin steckt der Gedanke: Wer sich nur an den Katastrophenmeldungen der Gegenwart orientiert, verliert leicht den Sinn für das, was unsere Gesellschaft trägt – Stabilität, Vertrauen, Fortschritt im Kleinen. Populismus und Hetze jedenfalls nicht.
„Es liegt eine stille Widerstandskraft darin, sich nicht von Dauerpanik bestimmen zu lassen, sondern hinzusehen, wo Dinge gelingen“, sagt Nils Minkmar.
Was für ein Satz!
Danke Nils Minkmar für diese Inspiration, die mich dazu bewogen hat, in der Oktober-Ausgabe des Powerregionen-Magazins diesen Kerngedanken aufzunehmen und einige Geschichten des Gelingens beizusteuern.
Geschichten des Gelingens finden sich überall
Es passiert Tag für Tag unendlich viel Gutes. Wir alle wissen das. Menschen beginnen etwas, arbeiten, helfen, gründen, lehren, lieben, lachen. Sie halten ihr eigenes Leben und das anderer am Laufen. Ganz ohne Schlagzeilen.
„In diesen Wochen beginnen [in Deutschland] über 400.000 junge Menschen ihr Studium. Andere schreiben Examen oder gehen Tag für Tag in ihre Ausbildungsbetriebe. Ihr Mut, ihre Zuversicht und ihre gute Laune – sie kommen in der medialen Abbildung unserer Gegenwart
kaum vor.“
Er hat recht. Diese jungen Leute, ihre Lehrer, Ausbilder, Eltern, Kollegen – sie alle sind bereits Geschichten vom Gelingen. Denn sie zeigen, dass Fortschritt, Verantwortung und Zusammenhalt leise beginnen – im Alltag, nicht auf den Titelseiten.
Ein weiteres Beispiel ist Mohamed, den ich auf der Frankfurter Buchmesse getroffen habe. Am Sonntag verkauft er Würstchen an die Besucher der Messe, um Geld zu verdienen und an seiner Zukunft zu bauen.
Eine schöne Geschichte, die die Buchmesse da schreibt. In seinem Heimat-Statement für uns antwortete er in einwandfreiem Deutsch und fest und ohne Umschweife auf die Frage: Was ist Heimat für dich? – „Meine Heimat ist Frankfurt!“
So werden aus unserer Serie der Heimat-Statements lauter kleine, ehrliche Bekenntnisse zum Guten – von Menschen, die sich identifizieren, engagieren und an die Zukunft unseres Landes glauben. – Und genau das braucht mehr Sichtbarkeit.
Herzliche Grüße
Katja Peteratzinger
Link zur vollständigen Oktober-Ausgabe des Powerregionen-Magazins:
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